Roman „Wotans Urteil“ :: Der Gott Wotan :: Mitteleuropa zur Zeitenwende :: Archäologische Zeugnisse
Wer war Wotan : Wotans Eigenschaften : Historische Überlieferung : Gottesurteile : Die Ächtung
   
Leseproben
Handlungsexposé und Landkarte

Presseauszüge
Buchbestellungen

Links
 


Wer war Wotan?

Wotan ist eine zentrale Figur der germanischen Mythologie. Seine Verehrung als Kriegsgott zählte zu den Konstanten der germanischen Religion. Jedoch variierte die ihm zugeschrieben Macht und die Art der Anbetung.

So wenig, wie die Germanen in der Antike oder im frühen Mittelalter ein einheitliches Volk waren, so wenig besaß ihre Religion eine fest gefügte Struktur. Die germanische Religion wurde weder von Theologen interpretiert, nochin noch heiligen Büchern kodifiziert. Genauso
fremd war den frühen Germanen die Idee eines offiziellen Glaubensbekenntnisses.

Dennoch besaßen die germanischen Völkerschaften eng verwandte religiöse Vorstellungen und Bräuche.

Die germanische Religion gehört zur Familie der indoeuropäischen Religionen. Andere prominente Vertreter dieser Familie sind die Religionen der alten Griechen, Römer und Kelten, aber auch die der frühen Perser und Inder. Bis heute hat in dem Hinduismus ein Glauben mit indoeuropäischen Wurzeln als Weltreligion überlebt.

Die Germanische Religion war – wie alle anderen indeuopäischen Religionen auch – polytheistisch gedacht. Das heißt, die Germanen verehrten nicht einen einzigen Gott, sondern eine fast unüberschaubare Zahl an Gottheiten und überirdischen Wesen wie Riesen, Alben, Elfen, Zwergen, Wichten oder Nixen.

Wesentliches Kennzeichen der indoeuopäischen Religionen ist die Vorstellung von einem Götterpaar oder einer Göttertrias, die das bekannte Universum beherrscht und ordnet. Bei den Römern bestand diese Trias aus den Göttern Jupiter (der König der Götter) , Neptun (der Herr des Meeres) und Pluto (der Herrscher der Unterwelt). Die antiken Griechen nannten die gleiche Göttertrias Zeus, Poseidon und Hades.

Die Germanen verehrten mit Wotan, Donar und Ziu ebenfalls ein Dreigespann an der Spitze der Götter.

Allerdings existieren über den germanischen Götterglauben in Kontinentaleuropa nur recht spärliche Quellen, da die germanischen Völker hier schon zwischen dem 4. und frühen 9. Jahrhundert u. Z. christianisiert wurden. In dieNeuzeit überkommen sind daher vor allem skandinavischen Überlieferungen wie die isländischen Sagen. Deswegen sind uns heute die skandinavischen Namen Odin, Thor und Tyr für Wotan, Donar und Ziu so geläufig.

In der Spätphase der germanischen Religion nahm Wotan/Odin als Gott des Krieges eindeutig den Spitzenplatz ein. Dagegen stand in der Frühzeit mit Ziu der Gott des Rechts dem Götterhimmel vor. Wichtige Indizien sind, dass imRunenzauber stets die T-Rune, die für Ziu (Tyr) stand, den Sieg verlieh. Weiter deuten die etymologischen Wurzeln des Namens Ziu aus „Tiwaz“ auf dessen ursprüngliche Stellung als oberster Gott hin.

Denn Tiwaz/Teiwaz ist abgeleitet von einem alten indogermanischen Begriff für Gott bzw. göttlich – der uns in anderer Form im Lateinischen als Deus (Gott) wieder begegnet. Gleiches gilt für die sprachgeschichtliche Verwandtschaft von Jupiter (aus „Dies-Piter = Gott-Vater) und Zeus mit Ziu.
 
Autor :: Kontakt :: Impressum :: Sitemap